Bondage

Die Kunst des lustvollen Fesselns ist eine Praktik, die oft im BDSM-Bereich angewandt wird. Dabei wird Bondage sowohl eigenständig, als auch mit anderen Praktiken kombiniert, in Sessions umgesetzt. 

Der sexuelle Reiz entsteht hier – wie so oft – durch das deutliche Machtgefälle der beiden agierenden Parteien. Denn auch wenn das gegenseitige Einverständnis auch beim Fesseln unabdingbar ist, so gibt sich der zu Fesselnde doch einem gewissen Risiko hin, wie es beim ausgeliefert sein normal ist.

Neben dem Fesseln als Einstieg oder Vorspiel in weitere Praktiken des BDSM, kann die Lustfesselung auch alleinstehend betrieben werden. Hier findet die sexuelle Stimulation allein über den dabei herbeigeführten Zustand der Bewegungseinschränkung statt. Ein weiterer Einsatz ist Bondage als rein ästhetisches Mittel. 

Arten des Bondage

Beim Bondage werden 4 Arten unterschieden, die nach ihrem jeweiligen Zweck und Einsatz abgeleitet wurden.

1) Zierbondage

Hier findet die Fesselung rein aus ästhetischem Zweck heraus statt. Dazu kann sowohl durch Inszenierungen der komplette Körper gefesselt werden oder nur bestimmte Körperstellen durch das Verschnüren betont werden. Oftmals wird dieses Bondage als Kleidungs- oder Schmuckstück auf einer Fetischparty getragen.

2) Zweckbondage

Bei dieser Art des Bondage wird die Fesselung dazu angelegt, um den Partner zu fixieren. Dabei geht es rein darum, den gefesselten Part für eine kommende Spielerei, wie Spanking oder Fickmaschine, an Ort und Stelle zu halten. Wird nur gefesselt, um den Unterwürfigen in einer unangenehmen Pose verharren zu lassen, ist es kein Zweckbondage und wird wie folgt bezeichnet.

3) Folterbondage

Diese Fesselspiele dienen dem reinen Vergnügen. Das Bringen in eine schmerzhafte oder unangenehme Lage ist hier der Zweck. Dabei wird das Bondage sowohl als eigentliche Praktik zur sexuellen Erregung eingesetzt, als auch zur Bestrafung bei Fehlverhalten des Sub.

So kann es komplett unabhängig von anderen Methoden des BDSM eingesetzt werden oder auf weitere Handlungen vorbeireiten.

4) Meditatives Bondage

Dieses ist im europäischen Raum eher selten anzutreffen und zielt vor allem auf den Geist des unterwürfigen Parts ab. Diese Praktik dient zum Fokussieren auf den eigenen Körper und auf die daraus resultierende erhöhte Wahrnehmung.

Wo finden sich passende Partner für Bondage?

Wenn man auf der Suche nach einem Partner ist, der die fesselnde Neigung und Leidenschaft teilt, wird es im realen Rahmen oft erschwert, jemand geeignetes zu finden. Die Suche ist langwierig und schwer, besonders dann, wenn man nicht bereits in die Szene rund um BDSM integriert ist und entsprechende Kontakte hat.

Dennoch kann man durch diverse SM-Stammtische oder entsprechende Fetischpartys gleichgesinnte Menschen – egal ob männlich oder weiblich – kennenlernen, die denselben sexuellen Interessen folgen. Doch auch diese Treffen müssen erst einmal gefunden werden.

Glücklicherweise erleichtert das Internet die Suche erheblich. So können schnell passende Anlaufstellen und Partner gefunden werden.

Mittels entsprechender Sucheingabe in eine Suchmaschine des World Wide Web findet man schnell, was man sucht. Dabei ganz vorn: BDSM Communitys und BDSM Foren rund um die Sexwelt des BDSM.
Und hier kriegt man einiges geboten. 

Foren laden dazu ein, sich einfach erst umzusehen und auf Wunsch einfach mit einzusteigen. Hier findet man Input zu zahlreichen Themen, kann sich schlaumachen – und geil. Denn die Mitglieder geizen dabei in den seltensten Fällen mit heißem Bildmaterial oder Videoclips der letzten Session. Gleiches gilt für die Communitys, die große Mitgliederzahlen aufweisen.

Hier kann ganz einfach losgelegt werden. Kontakte mittels Messanger Systeme sind schnell hergestellt. So kann man sich ganz privat mit anderen Usern über die eigenen Bondagefantasien austauschen und reale Treffen vereinbaren.

BDSM Communitys stellen zudem oftmals einen Chat zur Verfügung, der schnellen, sofortigen und unkomplizierten Austausch ermöglicht. Ob dann im öffentlichen Channel oder im Separee – ein anregender Chat kann einige Türen öffnen.

Neben den beiden Möglichkeiten Forum und Community sind auch Singlebörsen durchaus Anlaufstellen für all jene, die es härter mögen und darauf stehen, sich – im wahrsten Sinne – fesselndem Sex hinzugeben.

Dabei sind natürlich explizite Börsen für BDSMler die bessere Anlaufstelle. Denn besonders der Bondage-Bereich greift auch gern und häufig in andere sexuelle Bereiche und ist längst auch in die Schlafzimmer vieler eingezogen, die mit der Szene ansonsten nichts zu tun haben.

Kontaktanzeigen sind eine weitere Möglichkeit. Diese finden sich für die Spielart des Bondage vor allem auf einschlägigen Erotikseiten und das sowohl für Gesuche nach jemanden, der fesselt als auch nach einem sich fesseln lassenden Partners.

Egal wo – das Netz bietet reichlich Optionen, um jemanden für das Ausleben der eigenen Fesselfantasien zu finden. Und wer nicht gleich fündig wird, der kann derweil sein Kopfkino anheizen. 

Muss man bei der Suche nach einem Bondage Partner etwas beachten?

Ist man neu und hat keine Erfahrungen im Bereich des BDSM und im Speziellen beim Thema Bondage, sollte vorwiegend nach Partnern gesucht werden, die dieser Neigung schon länger frönen. Besonders, wenn du gefesselt werden willst, ist hier darauf zu achten, dass eine gewisse Vorkenntnis besteht. Denn auch wenn es auf BDSM Fotos und in BDSM Videos ungefährlich aussieht, birgt Bondage doch ein gewisses Risiko für Verletzungen und dauerhafte Körperschäden, die nicht von der Hand zu weisen sind. 

Der große Vorteil bei der Onlinesuche ist: Jeder weiß im Grunde von vornherein, was er und sie will. Daher sind Hemmungen deutlich reduziert – und das muss es auch sein. Denn das deutliche Ausmachen von Grenzen, eventuelle körperliche Belastungsgrenzen und natürlich das Safeword sind unabdingbar. Zudem sollte klar sein, welche Art Session man sich wünscht.

Die einen wollen die reine sexuelle Lust aus der Fesselung genießen, andere möchten auch weitere Praktiken der SM-Szene integrieren und das Vergnügen um Unterwerfung, Schmerz und Dominanz in mehreren Bereichen auskosten.

So gilt simpel: Ehrlichkeit ist oberstes Gebot. Denn nur so kann überhaupt eine Basis geschaffen werden, die ein Spiel bzw. eine Session zulässt und für beide zum Vergnügen macht. 

Fesseln lernen – Do it Yourself oder Kurse?

Wenn man nach Bondage sucht, wird man früher oder später auch auf Kurse zum Thema stoßen. Besonders Rigger (Tops) können hier Grundkenntnisse erwerben.

Natürlich kann man mit einem geeigneten Partner auch selbst Erfahrungen sammeln und das Spiel mit Fesseln und Fixierungen so ganz nach den eigenen Bedürfnissen und wollen entscheiden. Wer jedoch auch auf die Ästhetik steht und seine Fähigkeiten erweitern will, dem bietet so ein Kurs einiges.

Zudem lernt man auch dort Gleichgesinnte kennen, kann Kontakte zur Szene knüpfen und seiner fesselnden Leidenschaft nachgehen.